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Guter Bulle - Böser Bulle: Wie emanzipativ ist die Forderung nach mehr schwarzen Polizist*innen?

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von Salim Askar     Einleitung   Black Rage founded on blatant denial Scream economics, subsistent survival Deafening silence, social control Black Rage is founded on wounds in the soul "Black Rage“ von Lauryn Hill (2012) Vor dem Hintergrund der Tötungen von afro-amerikanischen US-Bürger*innen durch die Polizei, wurde immer wieder die ethnische Zusammensetzung dieser Institution thematisiert. [1] Vor allem die Medienberichte seit den Protesten von Ferguson, deren Anlass die Erschießung des Afro-Amerikaners Michael Brown am 9. August 2014 durch einen weißen Polizisten war, thematisierten früh die Kluft zwischen der ethnischen Zusammensetzung der städtischen Verwaltung und der lokalen Bevölkerung. So waren zum Tatzeitpunkt zwei Drittel der 21100 Einwohner*innen schwarz, von 53 Polizist*innen im Dienst jedoch nur drei. Der Bürgermeister und der Polizeichef sowie ein Großteil der Abgeordneten des Stadtrates waren weiß, was auf ein Ungleichgewicht der Repräsentation der Bev

„Wir bleiben für sie nur die dreckigen Immigranten“ Rassismuserfahrungen im deutschen Gangsta Rap

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von Jonas Fedders   1. Einleitung "Ihr schürt den Hass gegen uns und wundert euch über Rassismus", textet der Hamburger Rapper NATE57. Damit tut der Musiker etwas, das sowohl im Gangsta Rap als auch in anderen Bereichen der Gesellschaft keineswegs selbstverständlich ist. Das Sprechen über Rassismus ist im postnazistischen Deutschland weitestgehend tabuisiert. Rassismus wird nicht als ein die gesamte Gesellschaft strukturierendes, von den Individuen auch nicht-intentional reproduziertes Phänomen verstanden, sondern als randständiges Problem von rechtsextremen Gruppen. Dementsprechend stoßen das Benennen von Rassismuserfahrungen oder der Verweis auf die strukturelle Verankerung des Rassismus nicht selten auf Abwehr und Unverständnis: „Dadurch tritt nicht die Erscheinung des Rassismus selbst als Skandal in den Blick, sondern der Hinweis auf diese Erscheinungen als rassistische wird als skandalös diffamiert“ (Messerschmidt 2010, 42). Damit einher geht, dass das explizite Benen